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HOLZ BIEGEN – GESCHICHTE

Holz wurde bereits von den alten Ägyptern nach Erwärmung durch Dampf gebogen. Die Dampfbiegetechnik wurde kontinuierlich weiterentwickelt und erreichte einen ihrer Höhepunkte vor dem Ersten Weltkrieg durch die Firma Thonet, die in großen Produktionsanlagen mittels dieses Verfahrens u.a. die noch heute berühmten Thonet-Stühle herstellte.

Das Thonet-Biegeverfahren besteht darin, dass das zu biegende gedämpfte Holzstück auf ein Stahlband aufgespannt wird und zwar so, dass es sich in Längsrichtung nicht bewegen kann: nun wird das Holz zusammen mit dem Band gebogen. Da das Holzstück eingespannt ist, werden die Holzfasern nicht nur gebogen, sondern auch gestaucht und dadurch können bedeutend engere Biegeradien erzielt werden. Dieses Band hat auch den Vorteil, dass es nach dem Biegen auch als Form zum Trocknen der gebogenen Hölzer verwendet werden kann.

Dampfbiegen ist ein umständliches Verfahren: benötigt werden Dampfanlagen, Biegemaschinen und für jedes Teil Biegebleche bzw. Formen, in denen die gebogenen Teile getrocknet werden müssen. Nach der Trockung müssen die gebogenen Rohlinge noch profiliert und geschliffen werden.

Die Erkenntnis aus dem Thonet-Verfahren aber war, dass gestauchtes Holz besser gebogen werden konnte als nicht gestauchtes Holz.

 

PATENT-BIEGEHOLZ" – GESCHICHTE 

Dieses Holz ist das Resultat einer Weiterentwicklung dieser Erkenntnis.

Bereits im Jahr 1917 wurde vom damaligen Reichspatentamt in Berlin ein Verfahrenspatent erteilt, um Holz auf Dauer biegbar zu machen. Zitat aus dem Wortlaut der Patentschrift: "Das in Klötze oder Blöcke geschnittene Holz wird zunächst gedämpft, dann wird es in heißem feuchtem Zustand in die Presse gebracht, wobei es mit einer starken Bekleidung (Pressfutter) umgeben wird, um es vor dem Verbiegen während der Pressung zu schützen; endlich werden die Stempel in der Richtung der Holzfasern in Bewegung gesetzt; sodann wird das Holz getrocknet, worauf es nach dem Erkalten und Austrocknen nicht wieder in seine alte Länge zurückkehren kann und infolgedessen dauernd weich-biegsam bleibt." Biegbares Holz, nach diesem Patent hergestellt, wurde daher "Patent-Biegeholz" genannt.

Die Firma "Gesellschaft für Holzveredelung mbH" in Essen produzierte bereits in den zwanziger Jahren auf selbstentwickelten Dämpf- und Stauchmaschinen dieses Biegeholz bis 165 cm Länge.

Das "Patent-Biegeholz" war schon damals allgemein bekannt: so ist dieses Holz z.B. im Flugzeug-Typenbuch von 1939 des Hermann Beyer-Verlages Leipzig ausführlich im Bezugsquellenverzeichnis auf Seite 596 beschrieben, da es auch im Flugzeug-Modellbau verwendet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion in Selters/Westerwald fortgeführt und nicht nur in Deutschland sondern auch auf allen damals zugänglichen Exportmärkten verkauft (Europa, USA, Fernost).

Seit 1990 ist die Firma Candidus Prugger Nachfolger der Gesellschaft für Holzveredelung in Selters: die Produktionsanlagen und der Lagerbestand wurden nach Brixen überführt und die vorhandenen Kunden in aller Welt ohne Unterbrechung weiter beliefert. In den folgenden Jahren wurde der Produktionsprozess verbessert, neue Produkte entwickelt und neue Absatzmärkte erschlossen.

 

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BIEGEHOLZ HANDLÄUFE
sind die Neuentwicklung und dafür wird es heute hauptsächlich verwendet.
Dafür muss das Biegeholz in der Länge so verzinkt werden, dass die Verbindungsstellen der Belastung beim Biegen widerstehen können.

Handläufe in Längen bis zu 12.0 m sind so in einem Stück möglich, d.h. auch längenverzinkte Fertigprofile können gebogen werden.
Siehe dazu ein Beispiel:
Bendywood Handlauf 11,7 m lang in einem Stück 

Diese Handläufe werden auch vor-gebogen geliefert, in Kartonen meist nicht größer als 220x220 cm.
Die speziellen Rückbiege-Eigenschaften dieses Holzes machen das möglich.

Bendywood® ist der Namen des Patent-Biegeholzes seit 2003.
Die Bezeichnung ist als Marke geschützt.